Credo in Zeiten des Kriegs
Ich glaube an Gott,
die Quelle des Lebens,
die keine Feldherren und Machthaber,
keine Soldaten und Generäle geschaffen hat,
sondern freie Menschen –
ihr zum Bild.
Die in spielenden Kindern strömt,
in mutigen Frauen,
in fürsorglichen Männern.
Ich glaube an Gott,
die Quelle der Güte,
die uns die Erde als grossen Garten anvertraut hat –
ihre Früchte zu teilen mit allen,
die uns die Erde als gemeinsames Haus geliehen hat,
von niemandem zu besitzen,
von niemandem zu besetzen,
vom niemandem zu erobern.
Ich glaube an Gott,
die Quelle des Rechts,
die die Ungerechtigkeit nicht erträgt,
die die Menschen nicht einteilt
in Siegende und Verlierende,
in Befehlende und Gehorchende,
sondern alle mit gleicher Würde gesegnet hat.
Ich glaube an Gott,
die Quelle des Friedens,
die keine Feinde kennt,
die keine Waffen braucht,
die über jeden Krieg weint,
über jede einzelne Rakete,
die ihr Ziel findet.
Die die Vielfalt des Lebens,
die den Widerspruch des Lebendigen will –
Unikate statt Uniformen,
die befreit aus Angst und Hass,
auch mich.
Ich glaube an Gott,
die Quelle der Liebe,
mächtiger als der Tod.
Die in die Welt gekommen ist,
zu halten, zu hüten, zu heilen,
was immer einen Menschen nur leiden macht –
in Gaza, in Odessa, in Mek’ele.
An die Liebe,
die ans Kreuz geschlagen wurde,
die nicht zum Verstummen gebracht werden konnte.
Ich glaube an Gott,
die Quelle der Kraft,
die in und durch uns wirkt in der Welt,
die in uns das Gute weckt,
die die Veränderung aller Zustände will –
in jedem Dorf,
in jeder Stadt,
in jedem Land –
wie im Himmel so auf Erden.
Jacqueline Keune
Die spirituellen Anregungen des «Paradiesgartens» im Mai 2024 wurden gepflanzt von Theologin Jacqueline Keune.
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