Home Aktuelles Zarte Ahnung eines Neubeginns
News 01.03.2024 | Paradiesgarten

Zarte Ahnung eines Neubeginns

© Silvia Huber

Ein Gang durch die Dunkelheit.
Traurigkeit beschwert meine Schritte
Licht verschwindet in tiefer Nacht.
Schatten legen sich über das Land.
             Tränen sind noch nicht getrocknet.

Mein Freund, mein Gefährte, er ist tot.
Am Kreuz ist er gehangen. Grauen erfasst mich.
Finsternis bedeckt die Erde.
Trost kann es keinen geben.
​​​​​​​             Gewalt nimmt der Welt den Atem.

Nahe ist mein Ziel. Doch offen ist das Grab.
«Wo ist er hin? Wer hat ihn von uns genommen?»
Noch ist es dunkel, doch der Morgen kommt schon bald.
Sprachlos. Eine Stimme durchbricht die Stille.
​​​​​​​             Warum weinst du?

«Maria». Der Gärtner ist es nicht.
«Rabbuni». Jetzt erkenne ich dich!
Die Dämmerung bricht an.
Ich halte dich nicht fest. Ich lass dich gehen.
​​​​​​​             Werde ich es je begreifen?

Ostermorgen. Hoffnungsglanz.
Geh, mach dich auf – erzähl von mir.
Sanft und leise geht die Sonne über uns auf.
Auferstehung zum Leben – was soll das bedeuten?
             Die zarte Ahnung eines Neubeginns.

 

Die spirituellen Anregungen des «Paradiesgartens» im März 2024 wurden gepflanzt von Noemi Honegger, Spitalseelsorgerin und Doktorandin am Institut für Sozialethik der Universität Luzern.

© Silvia Huber

© Silvia Huber

1 Kommentar

Kommentar schreiben

Margrit Kunz-Bürgler - geschrieben am 19.03.2024 - 19:49 Uhr

Danke für das eindrückliche Gedicht.